Das „ K“ im Namen der 20-Jährigen Wattenscheider Athletin „Kanokporn“ steht offenbar für „Kata“. Der Karate-Formlauf bleibt auch in diesem Jahr ihre Paradedisziplin. Mit explosiven Tritten, die wie Peitschenhiebe durch den Bochumer Ruhrcongress gehallt sind, sicherte sich Kanokporn Liebau erneut die Kata-Gold-Medaille und somit auch die Verteidigung ihres Deutschen Meister-Titels in der Altersklasse 18 bis 20 Jahre. „ Ich möchte besonders meinen Eltern danken, die seit Tag 1 meiner Karate-Karriere hinter mir stehen“, sagte die 20-Jährige Kata-Läuferin nach der Siegerehrung in Bochum. Weil sie gerade eine Ausbildung bei der Bundespolizei absolviert, war nicht viel Zeit für Training vor dem großen Turnier im Bochumer Ruhrcongress am Samstag (10.06.2023). „Umso intensiver musste ich mich durch jede einzelne Trainingseinheit kämpfen.“, sagte Liebau mit einem erschöpften Grinsen auf dem Gesicht.
Athletik und Technik waren Liebaus Erfolgsgeheimnis
Explosive Athletik und detaillierte Technikarbeit standen während der Vorbereitung auf dem Trainingsplan, so Liebau weiter. „Mein Trainer Andreas Klein hat mich allerdings sehr gut vorbereitet. Ich danke ihm sehr dafür und bin sehr stolz mit ihm zusammenzuarbeiten.“, so die 20-Jährige nach dem Turnier. Andreas Klein war lange selbst Mitglied der Deutschen Nationalmannschaft im Karate und betreut neben dem Verein Okinawa-Te Wattenscheid 1975 e.V. auch weitere Clubs in NRW.
Neben der Gold-Medaille hängt außerdem eine Bronze-Plakette um Liebaus Hals. Den Dritten Platz im Kumite der Frauen (Freikampf) konnte sich die junge Karate-Kämpferin aus Wattenscheid ebenfalls sichern.
500 Athleten aus ganz Deutschland im Bochumer Ruhrcongress
Wie wertvoll die Medaillen von Liebau sind , zeigt sich wenn man sich die Größe des Turnier vergegenwärtigt. Mehr als 800 Starts waren gemeldet, rund 200 mehr als im vergangen Jahr. Verteilt auf rund 500 Athleten aus ganz Deutschland. Egal ob Magdeburg oder München – Hamburg oder Hannover, die gesamte Karate-Familie fand sich im Bochumer Ruhrcongress ein. „ Der Bochumer Ruhrcongress war für unser Turnier erneut ein idealer Ort und eine festliche Location – normalerweise finden hier Konzerte und Events statt.“, so Marcus Haack, Turnierleiter und einer der Cheftrainer des ausrichtenden Vereins Okinawa-Te-Wattenscheid 1975 e.V. „Wir freuen uns aber auch nach 10 erfolgreichen Jahren in Bochum, die Deutsche Meisterschaft in die Hände eines anderen Vereins unserer Karate-Familie geben zu dürfen.“, so Haack weiter. Die Deutsche Meisterschaft 2024 wird demnach vermutlich im Bundesland Hessen stattfinden.
Ex-Nationalmannschafts-Athlet feiert Comeback
Besonders erfreulich lief die diesjährige DM für den Wattenscheider Mario Peters. Der mehrfache Deutsche Meister und Ex-National-Kader Athlet hatte seinen Turnier-Gürtel eigentlich schon an den Nagel gehängt. Doch in diesem Jahr juckte es dann doch wieder in den Fingern und Füßen des 38-Jährigen. Peters konnte sich mit einer konzentrierten und sehr athletischen Perfomance prompt den Dritten Platz in seiner Altersklasse in der Disziplin Kata sichern.
Erste Medaillen klimpern um den Hals des Wattenscheider Karate-Nachwuchses.
Und was ist mit der Jugend? Die macht ebenfalls mit ersten Platzierungen auf sich aufmerksam. Bronze und Silber gab es für die Nachwuchs-Athleten und -Athletinnen aus Wattenscheid mit einem Grün-Gurt. Halima Naamani durfte sich in der Altersklasse 12 – 13 Jahre der Mädchen im Kumite den dritten Platz sichern. Der Wattenscheider Otto Steffens holte sich in der selben Altersklasse der Jungen die Silbermedaille. „Für die nächsten Turniere werden wir konzentriert weiter arbeiten, damit künftig auch Goldmedaillen für die Jugend drin sind“, sagte der Wattenscheider Jugendwart und -Trainer Phillip Wieland nach dem Turnier siegessicher in Richtung seiner Schützlinge. 2024 kann also kommen!
Bericht: Joschka Heinemann
Ergebnisse sind hier zu finden: Karateturniere.de
